Autor

Jochen Stanzl
Chef-Marktanalyst
CMC Markets
CMC Markets Germany GmbH
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DAX holt die 12.000er Marke zurück – Short Squeeze nach U-Turn der Bank of England
Zuvor hatte sich der Internationale
Währungsfonds (IWF) in das Fiskalpaket der britischen Regierung
eingemischt und es dahingehend kritisiert, dass es die
Einkommensungleichheit weiter vergrößere. Zudem müsste es noch einmal
nachgeschärft werden, da es die Neuverschuldung zu stark erhöhe. Macht
das Beispiel aus Großbritannien Schule, könnte ein neues Kapitel an den
Märkten beginnen: Wenn die Regierungen Verschuldung und Inflation
akzeptieren und Steuern senken, während die Notenbanken dies durch eine
expansive Geldpolitik begleiten, wäre das so ziemlich genau das
Gegenteil dessen, worauf sich der Aktienmarkt gerade eingestellt hat. Das
ist der Grund für den Short Squeeze, der gestern die Börsen um die
Mittagszeit heimgesucht hat. Der US-Technologieindex Nasdaq stand wenige
Minuten vor der Ankündigung durch die Bank of England davor, ein neues
Jahrestief auszubilden. Wenn man als Leerverkäufer eine Short-Position
in so einem heiklen Moment hält, will man ein neues Jahrestief sehen, um
sich in seiner Einschätzung fallender Kurse bestätigt zu sehen. Wenn
dann aber eine Nachricht wie jene aus Großbritannien über die Ticker
läuft, gilt es so schnell wie möglich, aus seiner Position auszusteigen.
Genau das ist gestern nach 12 Uhr geschehen. Nach
dem Short Squeeze konnte man aber auch ein wenig schon den Aufbau von
weiteren Long-Positionen beobachten, die eine andere Erwartungshaltung
repräsentieren könnten. Jene nämlich, dass es auch andere Notenbanken
der Bank of England gleichtun und den schwierigen geldpolitischen
Straffungskurs verlassen werden.
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