CFD-Handelsvolumen 2021 markiert mit 2,3 Billionen Euro Rekordwert
Marktanalyse offenbart Gründe für wachsende Beliebtheit und Fortsetzung des Trends in Q1/2022
Die Handelsvolumina mit CFDs in Deutschland haben im Jahr 2021 einen neuen historischen Höchstwert erreicht. Das Niveau der Aktivitäten markiert auch im ersten Jahresviertel 2022 einen neuen Rekord. Eine Marktanalyse auf Basis einer Umfrage unter rund 2.000 Investoren lässt auf die Hintergründe des Booms schließen, zeigt aber auch auf, wo Anleger gerade in regulatorischer Hinsicht Verbesserungspotenzial sehen.
Frankfurt, 30. Mai 2022 – CFDs (kurz für Contracts for Difference) sind im Jahr 2021 in der Gunst deutscher Anleger erneut gestiegen und haben ihren Ruf als relevantes Instrument am Kapitalmarkt weiter gefestigt. Der Handel mit CFDs erreichte einen neuen Rekord: Das gehandelte Volumen mit Differenzkontrakten in Deutschland betrug 2.294 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2,09 Billionen Euro) und zugleich der höchste Wert, seit das CFIN – Research Center for Financial Services die Daten erhebt. „Die Rekord-Handelsvolumina des vergangenen Jahres sind der eindrucksvolle Beleg dafür, dass CFDs eine wichtige Größe am Kapitalmarkt sind. Die
hohe Nachfrage wird zudem nicht allein durch einzelne Situationen wie
den CoronaCrash im Frühjahr 2020 getrieben. Das Interesse an diesem
attraktiven Produkt ist konstant hoch – auch deshalb, weil es als Absicherungsinstrument besondere Qualitäten hat“, erklärt Rafael Neustadt, Vorstandsvorsitzender des Contracts for Difference Verbands e.V. Er ergänzt: „In allen Jahresvierteln 2021 haben Anleger auf die Flexibilität von CFDs gesetzt, um auf die turbulenten Phasen an der Börse effizient reagieren zu können – sei es, um sich entsprechend offensiv, beispielsweise mit Hebel zu positionieren, oder um sich gegen Unwägbarkeiten abzusichern.“
Der Boom bei den CFDs ist durchaus nachhaltig: Auch im ersten Quartal des Jahres 2022 gibt es mit 636,9 Milliarden einen weiteren Höchstwert bei den Handelsvolumina zu verzeichnen. Rafael Neustadt führt das auch auf den Ukraine-Krieg zurück: „Die Marktvolatilität ist vor dem Hintergrund der geopolitischen Lage enorm hoch; in einem solchen Umfeld greifen Anleger besonders oft auf CFDs zurück.“ 2021 lagen die Handelsvolumina in jedem Quartal oberhalb von 540 Milliarden Euro, im vierten Quartal, dem stärksten des Jahres, kratzte das Volumen (597 Mrd. Euro) sogar an der Marke von 600 Milliarden Euro. Am häufigsten handelten Kunden CFD-Kontrakte, deren Basiswert jeweils ein Aktienindex ist. So gingen 87,5 Prozent des gehandelten Volumens auf das Konto von DAX, Dow Jones und Co. Mit 50,3 Prozent der Handelsumsätze war der DAX der mit Abstand beliebteste Basiswert unter den Indizes,
wobei er leicht an Zuspruch einbüßte (Vorjahr 57,2 Prozent). Dafür legte der Nasdaq deutlich zu, von 6,1 auf 12,1 Prozent.
Die Anzahl der Transaktionen ging im Jahr 2021 allerdings gegenüber dem Vorjahr deutlich zurück, um rund 22 Prozent auf rund 72 Millionen Orders. Ursache dafür ist die extreme Volatilität im Corona-Crash-Jahr 2020, die die Anleger am Finanzmarkt zu einer überdurchschnittlich hohen Aktivität animiert hatte. Insbesondere in den ersten beiden Quartalen 2020 war die Schwankungsbreite enorm hoch ausgefallen. Die Transaktionen des Jahres 2021 bewegten sich allerdings immer noch auf einem Niveau wie in den stärksten Jahren der Vor-Covid-Zeit. Dass trotz dieses Rückgangs gegenüber 2020 dennoch ein neuer Rekordwert beim Gesamtvolumen erzielt wurde, liegt an der deutlichen Steigerung des durchschnittlichen Volumens pro einzelne Transaktion um rund 40 Prozent auf knapp 32.000 Euro. Rafael Neustadt führt das auf das Marktumfeld zurück: „Im ersten Corona-Jahr 2020 waren die Anleger zwar in Summe sehr aktiv, aber eher zögerlich bei der Höhe des einzelnen Trades. Diese Unsicherheit hat 2021 abgenommen, zudem stand den Anlegern nun mehr Anlagekapital zur Verfügung – daher rührt die Zunahme beim durchschnittlichen Transaktionsvolumen“, so der Vorstandsvorsitzende.
Die Beliebtheit der CFDs zeigt sich auch in der Anzahl der CFD-Konten in Deutschland: Im Vergleich zum Vorjahr stieg sie 2021 um 12 Prozent auf rund 292.000. Der CFD-Verband sieht trotz der äußerst positiven Zahlen allerdings auch einige Optimierungspotenziale, insbesondere bei den Rahmenbedingungen des Markts. So offenbart die jüngste Ausgabe der jährlichen Investorenumfrage des Verbands Kritikpunkte der Anleger, vor allem bei den rechtlichen Vorgaben. Von den rund 2.000 Ende 2020 vom CFIN Research Center for Financial Services befragten Anlegern gaben knapp drei Viertel an, dass sie die politischen und steuerlichen Maßnahmen in Deutschland zum Aufbau einer privaten Altersvorsorge kritisch bewerteten. 71 Prozent würden bei einer weiteren Verschärfung der Rahmenbedingungen den CFD-Handel sogar wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich einstellen.
„Man sieht anhand dieser Zahlen, dass die Politik hier Vertrauen verspielt und am Interesse der Bürger vorbei handelt“, erklärt Rafael Neustadt. Immerhin stimmen 73 Prozent der Befragten darin überein, dass CFDs zu einer Verbesserung der deutschen Anlagekultur beitragen. „Die Politik legt dem Finanzinstrument CFD Steine in den Weg und damit dem Anleger, obwohl dieser den Nutzen der Differenzkontrakte ausdrücklich schätzt. Vor diesem Hintergrund sind wir der Meinung, dass die schädliche Beschränkung der steuerlichen Verlustverrechnung so schnell wie möglich rückgängig gemacht werden sollte“, ergänzt Rafael Neustadt. Das durch den Krieg in der Ukraine bedingte überraschend starke erste Quartal 2022 täusche über die berechtigen Sorgen der Anbieter hinweg, dass sich viele Anleger aufgrund der Steuerthematik aus dem CFD-Handel zurückziehen könnten, so der Verbandsvorstandsvorsitzende. Seine Forderung nach der zusätzlichen Anlegerkategorie des semi-professionellen Traders als Ergänzung zu den bisherigen Kategorien „Professionell“ und „Privat“ sieht der CFD-Verband durch die Ergebnisse der Umfrage bestätigt. 77 Prozent der Befragten zeigen sich für eine Registrierung als semi-professioneller Trader bereit, 85 Prozent würden einem Online-Eignungstest zustimmen.
Durch die Einführung des semi-professionellen Traders sieht der Verband die Möglichkeit, geeigneten Anlegern größere Handelsfreiheiten, etwa durch Erleichterungen der Hebelbeschränkungen einzuräumen, unter der Voraussetzung, dass diese Anleger über fortgeschrittene Produktkenntnisse und langjährige Handelserfahrungen verfügen. „Unser vorderstes Anliegen ist der Schutz des privaten Anlegers, auf der anderen Seite wollen wir eigenverantwortlichen Tradern auch alle Möglichkeiten eröffnen, die ihm das Finanzinstrument CFD bietet – die Einführung der Kategorie des semi-professionellen Anlegers ist in unseren Augen die einzig sinnvolle Lösung“, so Verbandsvorstandsvorsitzender Rafael Neustadt. Zu den Erfahrungen und den Vorlieben von CFD-Anlegern liefert die Marktstudie ebenfalls wichtige Erkenntnisse. So zeigen sich hohe Erfahrungswerte sowohl bei professionellen Anlegern – 96 Prozent handeln länger als zwei Jahre – als auch bei
Privatanlegern (66 Prozent). 85 Prozent der Befragten setzen sich täglich mit der eigenen Geldanlage auseinander und fast die Hälfte gibt an, mehr als 100 Trades im letzten Jahr gemacht zu haben.
Was die meisten Trader eint: Besonders schätzen sie die Verständlichkeit von CFDs, aber auch die Versorgung mit Real-Time Kursen und die Möglichkeit, sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse setzen zu können. Einen weiteren bemerkenswerten Aspekt stellt das Thema Risiko dar. So schätzen zwar insgesamt 92 Prozent Prozent der Befragten ihren Handelsstil als mindestens offensiv ein, dabei werden CFDs aber nicht nur als kurzfristige Spekulation, sondern auch zur Absicherung von Portfolien und Depots eingesetzt. Auffallend ist zudem, dass die Nutzung von aktivem Risikomanagement im Vergleich zu 2020 sprunghaft von 70 auf 88 Prozent gestiegen ist, wofür vor allem verschiedene Ordertypen zur Absicherung genutzt werden. „Die Auswertung der Umfrage zeigt, wie unterschiedlich Anleger CFDs einsetzen – und wie CFDs damit zu einer besseren Investmentkultur beitragen“, erklärt Rafael Neustadt.
Über die Studie und die Daten des CFIN:
Seit 2015 gibt das CFIN Research Center for Financial Services mit der CFD-Marktstudie jährlich wichtige Einblicke in den Markt der Differenzkontrakte in Deutschland. So liefert die Studie auf
Basis einer repräsentativer Umfrage Erkenntnisse u.a. über die Risikoaffinität und die Motivation von CFD-Anlegern. Mit den Quartals- und Gesamtjahreszahlen stellt das Institut zudem
regelmäßig die Entwicklung der CFD-Branche dar. Die Erhebung bezieht sich auf den deutschen Markt und auf in Deutschland ansässige Kunden. Zur Berechnung des Gesamtmarkts wurden
Daten bei den beteiligten Unternehmen Comdirect, consorsbank (BNPP), FXFlat, flatex, GBE brokers, IG Europe, Onvista Bank, S Broker, Vitrade und WH Selfinvest erhoben.
Über
Weitere Infos unter www.cfdverband.de
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