Marktumfeld und Steuergesetz lassen Handel mit CFDs weiter zurückgehen
Im dritten Quartal verzeichnet der Handel mit Differenzkontrakten in Deutschland erneut einen Rückgang. Der CFD-Verband sieht als Ursache insbesondere die Auswirkungen der steuerlichen Verlustverrechnung. Immer mehr CFD-Anleger wenden sich dazu auch an den Verband.
Frankfurt, 19. Dezember 2022 – Die Zurückhaltung der Anlegerinnen und Anleger im deutschen Markt für Contracts for Difference (CFDs) hält auch im dritten Quartal 2022 weiter an. Das ist das Ergebnis der Datenerhebung für die Monate von Juli bis September 2022, die das CFIN – Research Center for Financial Services für den Contracts for Difference Verbands e.V. (CFD-Verband) durchgeführt hat. Zwar wurde der deutliche Rückgang des zweiten Quartals (-43% gegenüber Q1) bei den Handelsvolumina mit CFDs zuletzt abgebremst. Dennoch vergrößert sich das Minus im dritten Quartal um weitere 9,5% (gegenüber Q2). Damit stellt das jüngste Jahresviertel, in dem insgesamt ein Volumen von 326,6 Milliarden Euro mit Differenzkontrakten gehandelt wurde, das schwächste Quartal der vergangenen drei Jahre dar. Im Vorjahresquartal hatte das Volumen noch bei 569 Milliarden Euro gelegen, im ersten Quartal dieses Jahres war mit 637 Milliarden Euro sogar ein neuer Rekord erreicht worden.
Im Gegensatz zu den Handelsvolumina ist die Anzahl der Konten im jüngsten Jahresviertel leicht gestiegen (+0,9%). Gleichzeitig legte die Anzahl der Trades deutlich zu (von 9,0 Millionen um 18% auf 10,7 Millionen). Da aber zugleich das Volumen pro Transaktion um 23% zurückging, entsteht unter dem Strich ein signifikanter Einbruch.
„Vor dem Hintergrund des aktuell makroökonomisch angespannten Umfelds agieren Kunden eher vorsichtiger. Das ist aber nur ein Teil der Erklärung für diesen negativen Trend: Vieles deutet darauf hin, dass sich hier die schädlichen Auswirkungen der steuerlichen Verlustverrechnungsbeschränkung verstärkt bemerkbar machen“, erklärt Stefan Armbruster, Vorstand des CFD-Verbands. Das sei auch insofern naheliegend, als der Verband „seit September zahlreiche Einsendungen über das Kontaktformular der Verbandswebseite von betroffenen Anlegern erhalten hat“, so Stefan Armbruster weiter.
Vor diesem Hintergrund bereitet der CFD-Verband aktuell die Begleitung eines Musterklageverfahrens vor, das die bislang offenen verfassungsrechtlichen Fragen zur Verlustverrechnungsbeschränkung klären soll. Anlegerinnen und Anleger können sich darüber auf der Verbandswebsite unter www.cfdverband.de informieren. „Es wird deutlich, dass die mit dem Jahressteuergesetz eingeführte Beschränkung der Verlustverrechnung genau das Gegenteil dessen bewirkt, was im Interesse einer Bundesregierung sein sollte: Diese Regelung behindert einen eigenverantwortlichen privaten Vermögensaufbau von Bürgerinnen und Bürgern, darüber hinaus macht sie die Erstellung der Steuererklärung wesentlich komplexer – diese Praxis muss ein Ende haben“, sagt Stefan Armbruster.
Wie gut Kunden mit ihrem CFD-Handel auf die Entwicklungen am Markt reagieren können – gerade auch in turbulenten Zeiten wie den aktuellen –, haben im jüngsten Quartal die Handelsaktivitäten bei CFDs auf bestimmte Basiswerte besonders deutlich gezeigt. Das Währungspaar Euro/US-Dollar etwa hat durch den Fall unter die Parität für CFD-Trader ebenso eine große Attraktivität erhalten wie die Öl- und Gas-CFDs durch die hohe Volatilität, die die Energiekrise bedingt: Der Anteil der Trades mit EUR/USD am Volumen aller Transaktionen mit Devisen-CFDs hat gegenüber dem Vorjahresquartal um rund 22 Prozentpunkte auf knapp 62 Prozent zugenommen; innerhalb des Rohstoffsektors nahm der Anteil von CFD-Transaktionen auf Energie-Werte – Brent, WTI, Benzin, Erdgas und Heizöl – sogar von rund 15 Prozent auf 81 Prozent zu.
Die Kennzahlen des Jahresvergleichs stützen sich auf eine Datenerhebung im Auftrag des Contracts for Difference Verbands e.V. Die Erhebung bezieht sich auf den deutschen Markt und auf in Deutschland ansässige Kunden. Zur Berechnung des Gesamtmarktes wurden Daten bei den beteiligten Unternehmen Comdirect Bank, Consorsbank (BNPP), flatexDEGIRO, onvista bank, IG, S Broker, GBE brokers, WH Selfinvest und ViTrade erhoben.
Weitere Infos unter www.cfdverband.de
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